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Android vs. iOS Vergleich – alle Fakten im Überblick

Android vs. iOS

18.01.2023

Die Frage nach dem Betriebssystem steht bei der Wahl eines Smartphones im Zentrum. Wir vergleichen Android gegen iOS mit all ihren Vor- und Nachteilen.

Android vs. iOS: Zwei Systeme, eine Entscheidung 

Vor jedem Smartphone-Kauf stellt sich die Frage: Android-Handy oder iPhone? Damit geht auch die Wahl des Betriebssystems einher. Während Apple sein iOS nur für iPhones nutzt, steht das von Google entwickelte Android einer Reihe von Herstellern offen. So nutzen Samsung, Xiaomi oder Honor das Betriebssystem für ihre Smartphones und passen lediglich einige Bereiche wie die Nutzeroberfläche an ihre Vorstellungen an.

Der Vorteil „Open Source“ macht sich schon in Zahlen bemerkbar: Der Android-Marktanteil in Deutschland lag 2022 bei rund 70 Prozent. Der Marktanteil von iOS wiederum liegt bei rund 30 Prozent. Während Apples iOS-Kosmos eine treue Community hinter sich weiß, können Android-Nutzer frei zwischen verschiedenen Herstellern wählen, die auf das offene Betriebssystem zurückgreifen. 

Android vs. iOS: Open-Source oder Hersteller-OS?

Die wichtigsten Unterschiede zwischen den konkurrierenden mobilen OS sind folgende: 

  • iOS: Apple bietet mit iOS für alle mobilen Apple-Produkte ein hauseigenes Betriebssystem und somit hauseigene Endgeräte. Wo Apple draufsteht, ist auch nur Apple drin. Der Vorteil am geschlossenen iOS-Kosmos zeigt sich an strikten, einheitlichen Richtlinien zur Sicherheit, Entwicklung und Qualität, die für iPhones, iPads und Apple Watch ein konstant hohes Niveau garantieren. Durch die gemeinsame OS-Basis lassen sich Apple-Systeme zudem leichter untereinander vernetzen.
  • Android: Als Linux-basierte Open-Source-Software der Android Inc. erblickte Android 2008 das Licht der Öffentlichkeit. Seither findet sich Googles lizenziertes Android-System nicht nur in den eigenen Pixel-Smartphones, sondern dient auch als Softwarebasis und Betriebssystem der meisten Smartphone-Hersteller. Hersteller, die Android samt Google Apps anbieten möchten, benötigen eine kostenpflichtige Lizenz für Google Mobile Services (GMS). Der Vorteil: Android ist nicht an herstellerspezifische Endgeräte gebunden. So zählen unter anderem Samsung oder auch Xiaomi zu den Top-Herstellern im Android-Sektor. 

Was ist sicherer: Android oder iOS?

Xiaomi Redmi Note 11 Pro 5G

Die meisten Legenden enthalten ein Körnchen Wahrheit, so zum Beispiel der urbane Mythos, dass Apple-Smartphones unhackbar sind. Tatsächlich sind iOS-Endgeräte in gewisser Hinsicht sicherer als Smartphones mit Android-System. Der Grund: Apps werden gründlich für iOS-Geräte und den App Store geprüft oder direkt von Apple mitentwickelt. Android-Apps wiederum lassen sich etwas einfacher für den Google Play Store entwickeln und darüber veröffentlichen. Diese Unterschiede machen sich auch bei der Zahl der verfügbaren Apps bemerkbar. Zum Vergleich: Rund 2,7 Millionen Apps sollen Stand 2022 im Play Store zur Auswahl stehen. Apple schafft es im eigenen App-Store auf 1,8 Millionen Apps.

Das macht Android zwar nicht grundsätzlich unsicherer als iOS. Dennoch wird ein Großteil der im Umlauf befindlichen Mobile-Malware für Android-Systeme entwickelt. Laut Apple CEO Tim Cook wird Android um ganze 47 Prozent stärker von Hackern anvisiert. Auch der spanische Sicherheitshersteller Panda Security bestätigt diese Größenordnung.

Ein Grund für die geringere Sicherheit bei Android: Durch die Open-Source-Basis lassen sich Schwachstellen besser ausnutzen. Zudem gibt Apple strengere Update-Rhythmen vor, um Schwachstellen zu schließen, während Updates für Android-Handys stark vom Hersteller abhängen. Gerade mit einem älteren Android-Modell musst du im Zweifel Monate auf die Schließung einer Sicherheitslücke warten – oder du erhältst das entsprechende Update gar nicht.

Nichtsdestotrotz: Apple kann zwar durch den hermetisch abgeriegelten App Store und die eigene Software mehr Sicherheitslücken schließen. iOS wird damit aber nicht automatisch sicherer als Android. Letztlich ist ein Smartphone nur so sicher, wie es benutzt wird. Das heißt: Sowohl iPhones als auch Android-Handys bieten einen hohen Grad Sicherheit, wenn du die Software auf dem neuesten Stand hältst und auf Online-Gefahren achtgibst. 

Bietet Android oder iOS mehr Designvielfalt?

Google Pixel 7

iPhones erscheinen im Jahresrhythmus. Jede neue Modellreihe bietet Geräte in verschiedenen Größen, Farben und mit leicht unterschiedlicher Leistung. Dennoch erweist sich die Android-Welt als bunter und abwechslungsreicher. Das ist der Tatsache geschuldet, dass Smartphones mit iOS ausschließlich von Apple stammen. Viel Variation erwartet dich hier also nicht.

Android-Smartphones stammen hingegen von vielen verschiedenen Herstellern. Daraus ergibt sich eine große Bandbreite an Design, Ausstattung, Farben und Displaygröße. Gerade die breite Verfügbarkeit an Hardware sorgt dafür, dass Android-Modelle mehr Preiskategorien abdecken – von günstig bis High-End. Wer auf das Google-Betriebssystem setzt, muss also deutlich weniger tief in die Tasche greifen als bei einem Apple-Modell. iPhones starten erst ab der gehobenen Mittelklasse, sind aber auch entsprechend ausgestattet. 

Sind Android- oder iOS-Smartphones leistungsstärker?

Egal, ob Kamera, Prozessor und Display: Apple gilt als Platzhirsch der Mobilfunkbranche. High-End findest du aber auch in der Android-Welt: Oberklasse-Modelle wie das Google Pixel 7 oder das Samsung Galaxy S22 bieten aber ebenso sehr viel Leistung, eine hohe Fotoqualität und vieles mehr. Auch wenn Apple in manchen Einzelkategorien in der Regel die Nase vorne hat, spielen einige Android-Flaggschiffe also in derselben Liga. Modelle wie das Pixel 7 schaffen es sogar durch ihr Preis-Leistungs-Verhältnis iOS-Geräte zu übertreffen.

Geräteübergreifendes Ökosystem: Wer macht es besser?

Der geschlossene Apple-Kosmos hat einen weiteren Vorteil: Dank hauseigener Software fällt die Vernetzung und Kompatibilität zwischen Apple-Geräten deutlich leichter. Du kannst beispielsweise unter iOS einen Textausschnitt oder ein Foto via „Kopieren“-Button in die Zwischenablage legen. Klicke nun mit deinem Mac auf „Einfügen“, wird der Inhalt von deinem Smartphone automatisch auf dem Laptop eingefügt. Ein anderes Beispiel für das Apple-Ökosystem: Du kannst dein iPad als kabellosen Zweitbildschirm am Mac verwenden. Willst du mehrere Apple-Geräte nutzen, profitierst du durchaus von der engen Vernetzung.

Dieses und ähnliche Features bietet dir Android in der Regel nicht. Dafür sind Handys mit dem Google-System kompatibler mit Dritthersteller-Geräten. Das offenere System ermöglicht hier eine bessere Vernetzung. Insbesondere wenn du auf Technik von vielen verschiedenen Herstellern setzt, kann das ein Vorteil sein.

Mehr Privatsphäre auf dem Smartphone?

Apple machte im Dezember 2022 damit Schlagzeilen, eine ultrasichere Ende-zu-Ende-iCloud-Verschlüsselung einzuführen. Apple ist aus Sicht einiger Experten Champion in Sachen Smartphone-Datenschutz

Google hat in den vergangenen Jahren in Sachen Privatsphäre stark nachgelegt. So hat das Unternehmen Anfang 2022 angekündigt, den Datenschutz für Nutzer verbessern zu wollen. Die Änderungen sehen vor, dass in Apps gesammelte Daten nicht mehr so leicht mit Dritten geteilt werden können. Damit ist der Suchmaschinengigant dicht auf den Fersen von Apple, wenn es um Privatsphäre und Datenschutz geht.

Ist das Betriebssystem fürs Handy eine Kostenfrage?

Apple iPhone 14 Plus

Smartphones wie beispielsweise das iPhone 14 (hier mit Vertrag) und 14 Pro Max findest du in den oberen Preiskategorien. Das heißt, dass du für ein iPhone tiefer in die Tasche greifen musst als für viele Android-Geräte. Gleichzeitig steht der hohe Preis aber auch für Apples Qualitätskontrolle und hohen Datenschutz. Wer für Apple bezahlt, bekommt somit auch Apple-Qualität. Android-Premium-Smartphones spielen hier mittlerweile aber in derselben Gewichtsklasse wie Apple. Mittelklasse- und Oberklasse-Modelle auf Android-Basis bringen also ebenfalls eine leistungsfähige Hardware mit.

Geht es um das Preis-Leistungs-Verhältnis, stehen ganz klar Android-Smartphones an der Spitze. Während Apple schon viel Handy für dein Geld bietet, findest du auch im Android-Universum eine hohe Qualität – oftmals günstiger als beim iPhone-Hersteller.

Gerade im stark nachgefragten Sektor „Günstige Smartphones“ sind Android-Handys dominierend. Seien es Smartphones für knapp 100 Euro oder starke Mittelklassemodelle bis 400 Euro – Android bietet hier eine große Auswahl an brandneuen Geräten und Antworten auf fast jeden Kostenwunsch. Wer ein gutes iPhone bis 400 Euro sucht, muss eher auf etwas ältere Modelle zurückgreifen – die aus heutiger Sicht aber meist immer noch mit ihrer Kamera-Qualität und Leistung überzeugen können.

Wer hat die bessere Update-Strategie?

Die Update-Strategien von iOS und Android sind eng mit der Smartphone-Sicherheit verknüpft. Regelmäßige System- und Sicherheitsupdates optimieren nicht nur die Leistungsfähigkeit. Sie stopfen auch Sicherheitslücken oder integrieren neue Sicherheitsfeatures. Apple veröffentlicht große Updates für iPhones im Jahresrhythmus, dazwischen liefert das Unternehmen kleinere Aktualisierungen mit neuen Features, Sicherheits-Verbesserungen und mehr. Apples Stärke liegt in der Tatsache begründet, dass Updates nicht nur schnell aufgespielt, sondern auch für alle Geräte gleichzeitig veröffentlicht werden.

Obwohl auch Google regelmäßig monatliche, vierteljährliche und halbjährliche Android-Updates veröffentlicht, erweist sich die Herstellervielfalt als Nachteil. Updates werden nicht zeitgleich für alle Geräte und Hersteller ausgespielt. Viele Unternehmen müssen die Aktualisierungen noch für die eigene Benutzeroberfläche anpassen, ehe die neue Version verteilt werden kann.

Apple liefert iOS-Updates in der Regel für fünf bis sieben Jahre nach Release eines Modells – länger dürfte dich kein anderer Hersteller mit neuen Versionen versorgen. Bei Android hängt der Update-Zeitraum vom jeweiligen Hersteller ab. Die meisten Hersteller unterscheiden dabei zwischen Versions-Updates für Androids, die neue Funktionen mit sich bringen und Sicherheits-Updates, die Lücken im System schließen. So bietet Hersteller Samsung vier Jahre Android-Updates für seine Top-Geräte, während Sicherheits-Updates sogar bis zu fünf Jahre geliefert werden. 

Fazit: Bei fast jedem Hersteller sind dir mindestens zwei Jahre nach Erscheinen eines Smartphones Updates garantiert. Wer sein Handy besonders lange benutzen möchte, sollte sich hier aber genauer informieren oder direkt zum iPhone greifen.

Wer führt bei Personalisierung und Bedienfreundlichkeit?

Apple iPhone SE (3. Gen)

Apple iPhones gelten bis heute als besonders bedienfreundlich und bieten ein in der Regel reibungsloses Erlebnis. Doch auch das Handling von Android-Smartphones ist selbsterklärend und intuitiv. Massive Unterschiede lassen sich in dieser Kategorie nicht feststellen und sind eher Geschmacksfrage. Apropos Geschmack: Bei der Personalisierung punktet Android durch vielfältigere Möglichkeiten.

Du kannst nicht nur die Schriftart deines Handys festlegen, sondern etwa auch Widgets von vielen Apps auf den Startbildschirm legen. Etwa die Steuerung deines favorisierten Streaming-Dienstes oder einen Auszug aus deiner Lieblings-Kalender-App. Falls dabei mal etwas schiefgeht und sich eine Einstellung nicht rückgängig machen lässt, kann es hilfreich sein, Android im abgesicherten Modus neu zu starten – eventuell lässt sich das Problem im abgesicherten Modus lösen.

Bei Apple ist der Rahmen zur Personalisierung etwas enger gestrickt. iOS erlaubt zwar ebenso Widgets, doch die Auswahl ist deutlich eingeschränkter und nur auf von Apple selbstentwickelte Apps beschränkt. Das Unternehmen baut die Möglichkeiten aber Stück für Stück aus. Seit dem Update auf iOS 16 kannst du sogar deinen Sperrbildschirm umfangreich anpassen, wichtige Widgets setzen und den Uhrenstil auswählen.

Bedienen lassen sich sowohl Android-Handys als auch iPhones mit Wischgesten. Mit diesen musst du etwa vom unteren Bildschirmrand mittig nach oben wischen, um zum Startbildschirm zu gelangen. Bei Apple ist die Nutzung dieser Gesten bei aktuellen Modellen alternativlos. Mit Ausnahme des iPhone SE 2022 (hier mit Vertrag), das noch einen Homebutton mitbringt. Viele Android-Hersteller bieten als Alternative hingegen die altbekannten drei Navigationstasten am unteren Bildschirmrand an, die dir Funktionen wie Task-Übersicht, Zurück- und Homebutton bieten.

Fazit: Android oder iOS? Welches System ist besser für dich geeignet?

Ob du jetzt zu einem Smartphone mit Android oder iOS greifst, hängt davon ab, was du mit dem Handy machen willst – und welches Betriebssystem dein Umfeld besitzt. Haben etwa mehrere Familienmitglieder sowie Freunde ein iPhone? Besitzt du sogar schon Apple-Geräte? Dann kann die Anschaffung eines Modells wie dem iPhone 14 Plus durchaus sinnvoll sein. So nutzt du etwa die Vorteile des Apple-Ökosystems und kannst leichter Daten via AirDrop austauschen. Außerdem lohnt sich der Griff zu Apple, wenn du dein Handy möglichst viele Jahre lang benutzen willst und dir eine aktuelle Software wichtig ist. Zuletzt wären da noch die einfache Bedienbarkeit und Einrichtung, falls du dir keine Zeit für umfangreiche Einstellungen nehmen willst.


Android überzeugt grundsätzlich durch das offene System. Du kannst dich besser mit einigen Dritthersteller-Geräten vernetzen und hast dadurch etwa auch mehr Auswahl im Smartwatch- oder Kopfhörersektor. Auch die Anpassung des Handys an deine eigenen Bedürfnisse sind unter Android umfangreicher möglich. Dabei ist die Benutzeroberfläche ebenso sehr einfach gehalten, wenn auch die Ersteinrichtung aufgrund der vielen Möglichkeiten etwas komplexer als bei einem Apple-Handy ausfallen kann.

Häufig gestellte Fragen zu Android vs iOS

Im Großen und Ganzen gleichen sich Android und iOS in ihren individuellen Stärken und Schwächen aus. Die falsche Entscheidung bei der Wahl des Betriebssystems gibt es daher nicht. Willst du eine flüssige Performance und hochwertige Hardware, so können Android und iOS mit Mittel- und Oberklasse-Modellen gleichermaßen überzeugen. Lediglich in den Bereichen Sicherheit, Updates, Datenschutz und Kamera-Ausstattung liegt iOS klar vorne. Android wiederum ist die optimale Wahl in Sachen Produktvielfalt und Preis-Leistungs-Verhältnis

Zwar gibt es iOS- und Android-Alternativen wie Ubuntu Touch, LineageOS, GrapheneOS oder Sailfish OS. Viele der alternativ infrage kommenden Betriebssysteme basieren jedoch selbst auf Android beziehungsweise Linux und erfordern etwas technisches Vorwissen. Fakt ist: Nahezu jedes Smarthone auf dem Markt nutzt entweder iOS oder Android. Das sind die erprobten und immer wieder optimierten Marktstandards. Alternative Systeme können daher in der Regel nur eine geringere Bedienfreundlichkeit und mehr Sicherheitslücken bieten. Eine sinnvolle, sichere Alternative gibt es daher nicht.