Handy reinigen: Wie, womit und wie oft?

1. Warum du dein Handy reinigen solltest
2. Wie oft Handy sauber machen?
3. Wie und womit Smartphone reinigen? 
4. Handy desinfizieren: Ja oder Nein?
5. Handy sauber halten – so geht’s
6. Fazit
7. FAQ

Handys können wahre Keimschleudern sein – wenn du sie nicht regelmäßig reinigst. Auf Display, Gehäuse und Hülle tummeln sich unzählige Viren, Bakterien und Keime. Laut Statista kommen auf einen Quadratzentimeter Handyoberfläche fast 3.900 Bakterien. Zum Vergleich: Im Futternapf deines Haustiers sind es „nur“ 327, ein Toilettensitz bringt es auf bescheidene 46 Bakterien pro Quadratzentimeter.

Allein der Hygieneaspekt ist also schon ein gutes Argument dafür, dein Smartphone regelmäßig zu reinigen. Hinzu kommen Optik, Akustik und Ladeverhalten, denn: Ein sauberes Display stellt die angezeigten Farben sehr viel klarer dar als ein verschmutztes. Und auch der Ton deines Handymikrofons oder der Klinkenkopfhörer wird deutlich besser, wenn kein Staub die Anschlüsse verstopft. Selbst wenn das Handy nicht mehr lädt, ist möglicherweise schlicht Staub im Anschluss schuld.

Zu guter Letzt verlängert eine regelmäßige Reinigung potenziell die Lebensdauer deines Smartphones.

Am besten machst du es dir zur Gewohnheit, dein Smartphone regelmäßig zu reinigen. Optimal ist es, das Handy täglich zumindest oberflächlich sauber zu machen. Anschlüsse und Öffnungen solltest du etwa einmal wöchentlich säubern.

Geht es nur um die tägliche Reinigung mit dem Mikrofasertuch, brauchst du nicht viel zu beachten. Wische dein Handy vorsichtig und in kreisenden Bewegungen möglichst lückenlos mit dem Tuch ab. Fertig.

Etwas anders sieht es aus, wenn du dein Handy gründlich und auch in den Öffnungen reinigen möchtest. Gehe in diesem Fall wie folgt vor:

1. Schalte dein Smartphone aus und entferne ggf. die Schutzhülle, bevor du mit der Reinigung beginnst. Sollte das Gerät sich erwärmt haben, lasse es zunächst abkühlen.
2. Puste gröbere Krümel und andere Schmutzpartikel vom Display. Sie könnten den Bildschirm beim Abwischen sonst verkratzen.
3. Nimm ein weiches, sauberes Tuch zur Hand und wische damit vorsichtig Display und Gehäuse deines Handys ab.
4. Verwende ein Wattestäbchen oder geeignetes Druckluftspray, um Staub und Krümel vorsichtig aus Öffnungen wie Ladebuchse und Lautsprecher zu entfernen.
5. Hartnäckige Verunreinigungen – etwa rund um die Lautstärkeknöpfe – entfernst du vorsichtig mit einer geeigneten Reinigungsmasse. Was es damit auf sich hat, liest du ein kleines Stück weiter unten.

Du weißt nun, wie du dein Handy grundsätzlich putzen kannst – aber was brauchst du eigentlich dafür? Damit dein Handy allzeit sauber und hygienisch ist, benötigst du keine ausgeklügelte Ausstattung. Die folgenden Utensilien reichen völlig aus, um dein Smartphone regelmäßig zu reinigen:

Mikrofasertücher eignen sich hervorragend für die tägliche Reinigung deines Smartphones. Die weichen, fusselarmen Tücher beseitigen selbst im trockenen Zustand bereits sehr gut Fingerabdrücke, Staub und Fettschmutz. Das nimmt Keimen zuverlässig den Nährboden. Und weil sie so weich sind, riskierst du keine Kratzer im Display.

Noch gründlicher wird die Reinigung, wenn du eine Ecke des Mikrofasertuches leicht anfeuchtest und dein Handy danach in kreisenden Bewegungen damit abwischst. Zum Schluss wischst du mit der trockenen Seite nach. Tipp: Denke daran, das Mikrofasertuch ebenfalls regelmäßig zu waschen oder auszutauschen, denn natürlich gelingt die Reinigung deines Handys nur mit einem sauberen Tuch.

Für die gründlichere Smartphone-Reinigung empfiehlt sich spezielle Reinigungsmasse. Sie wird wie Kinderknete in die gewünschte Form geknetet und dann vorsichtig auf das Gerät gedrückt. Schmutz und Staub bleiben dabei an der Masse kleben und dank der antibakteriellen Eigenschaften des Materials werden auch Keime mit abgetötet.

Der Vorteil gegenüber Mikrofasertüchern besteht darin, dass du mit der Reinigungsmasse auch Staub und Krümel aus den Ritzen und Anschlüssen deines Handys entfernen kannst. Achte allerdings darauf, die Masse nicht zu tief in die Öffnungen zu drücken, sonst könnten kleinste Rückstände darin kleben bleiben.

Mit Druckluftspray bekommst du nicht nur deine Laptoptastatur sauber. Die kleinen Sprühdosen eignen sich auch wunderbar, um feinste Öffnungen an deinem Handy zu säubern. Staub und Krümel werden dabei einfach herausgepustet.

Hast du weder Druckluftspray noch Reinigungsmasse zur Hand, kannst du Anschlussbuchsen und andere Öffnungen auch mit haushaltsüblichen Wattestäbchen säubern. Die feinen Köpfchen eignen sich gut, um Staub und Krümel vorsichtig zu entfernen.

Möchtest du hartnäckigere Ablagerungen in den Öffnungen deines Handys beseitigen, kannst du das Wattestäbchen leicht anfeuchten. So wird die Reinigung noch effektiver. Aber Achtung: Schalte dein Handy unbedingt aus, bevor du mit dem Putzen beginnst und erst wieder an, wenn alle Öffnungen und Anschlüsse vollständig getrocknet sind.

Im Handel gibt es spezielle Reiniger, die extra auf die Bedürfnisse empfindlicher Displays ausgelegt sind. Entsprechende Reiniger enthalten keine scharfen Inhaltsstoffe und säubern dein Handy besonders schonend.

Auch wenn du dein Handy möglichst gründlich putzen möchtest, solltest du keine Reinigungsmittel und -utensilien verwenden, die Alkohol oder Seife enthalten. Sie könnten das empfindliche Display deines Smartphones schädigen. Gleiches gilt für alle chemischen Reiniger – inklusive Glasreinigern.

Sprühe oder schütte flüssige Reinigungsmittel nie direkt auf dein Gerät, sondern immer zuerst auf ein Tuch. Die Flüssigkeit könnte andernfalls in Öffnungen oder Anschlussbuchsen eindringen und die Technik im Inneren deines Handys schädigen.

Dein Handy ist laut Hersteller wasserdicht? Trotzdem solltest du es auf keinen Fall unter fließendem Wasser abwaschen oder in eine Schale mit Wasser tauchen. Im Schadensfall ist nämlich nicht sicher, ob die Herstellergarantie auch wirklich greift.

Obwohl Zahnstocher häufig zum Reinigen schmaler Ritzen am Handy empfohlen werden, solltest du sie, wenn überhaupt nur mit äußerster Vorsicht benutzen. Das Risiko, dass dabei Schäden am Handy entstehen – etwa an den empfindlichen Lautsprechern – ist hier schlicht zu hoch.

Reinigungsmasse und Mikrofasertuch sind dir noch nicht gründlich genug und du überlegst, dein Handy zu desinfizieren? Dann solltest du besondere Vorsicht walten lassen. Verwende auf keinen Fall alkoholhaltige Desinfektionsmittel, sie können den Screen schädigen. Greife stattdessen zu speziellen Displayreinigern oder achte darauf, ein alkoholfreies Desinfektionsmittel zu wählen.

Allein Apple weicht interessanterweise von dieser Empfehlung ab: Auf der entsprechenden Support-Seite heißt es inzwischen, dass du iPhone, iPad, Mac und Co. auch mit 70-prozentigem Isopropylalkohol reinigen darfst. Alternativ können Apple zufolge 75-prozentiger Ethylalkohol oder Clorox-Desinfektionstücher verwendet werden.

Mit ihnen kannst du laut Apple alle harten, nicht porösen Oberflächen deines Apple-Geräts vorsichtig abwischen – also etwa Display oder Gehäuse.

Am besten ist es natürlich, wenn dein Handy erst gar nicht übermäßig schmutzig wird. Um das zu gewährleisten, beachte die folgenden Tipps:

• Verwende dein Handy nicht auf der Toilette – egal ob zu Hause oder im Kaufhaus. Gleiches gilt für andere Orte, an denen mit Schmutz zu rechnen ist.
• Fasse dein Handy nicht mit feuchten Händen an oder wenn du dir gerade die Hände eingecremt hast. Lass die Creme zunächst gründlich einziehen bzw. deine Hände trocknen. So beugst du Fettabdrücken vor, in denen sich Keime besonders gerne festsetzen.
• Benutze dein Handy nicht beim Essen und lege es während der Mahlzeit auch nicht auf den Esstisch. So beugst du Krümeln in Ladebuchse und Co. vor, ebenso wie verschmierten Fingerabdrücken auf dem Touchscreen.