Handy als Webcam nutzen: So gelingt es

1. Diese Apps machen dein Handy zur Webcam
2. So nutzt du dein Android-Handy als Webcam
3. iPhone als Webcam verwenden
4. Vorteile deines Handys gegenüber Webcams
5. Nützliches Zubehör
6. Fazit
7. Häufig gestellte Fragen

Um dein Smartphone als Webcam zu nutzen, benötigst du eine App, die die Übertragung des Videosignals deiner Handykamera auf deinen PC, Laptop oder Mac ermöglicht. Bekannte und beliebte Apps sind z. B.:

1. DroidCam Webcam (hier im Play Store und hier im App Store)
2. EpocCam Webcam for Mac and PC (nur iOS – hier im App Store)
3. IP Webcam (nur Android – hier im Play Store)
4. iVCam Webcam (hier im Play Store und hier im App Store)

Alle diese Anwendungen funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Damit du dein Handy (hier mit Vertrag) als Webcam nutzen kannst, musst du sowohl die App auf deinem Handy als auch die zugehörige Software auf deinem Computer installieren (Windows oder MacOS). Die Entwickler der Apps stellen diese Programme meist auf ihren Websites zur Verfügung.

• Installiere zunächst die App auf deinem Handy und den passenden Client auf deinem Computer.
• Anschließend startest du die Anwendungen auf beiden Geräten und koppelst dein Handy mit deinem Computer. Je nach Version funktioniert das per USB-Datenkabel oder auch drahtlos per WLAN.
• Nach erfolgreicher Einrichtung kannst du in Videochatprogrammen wie Teams oder Skype deine Handykamera als Webcam auswählen. Gleiches gilt auch für Streamingsoftwares wie z. B.OBS wie In der Regel findest du sie dort unter dem Namen der App, die du installiert hast. 

Tipp: Wir empfehlen, zunächst die kostenlose Version einer App auszuprobieren. Funktioniert alles mit deinem System und kommst du mit der Bedienung gut zurecht, kannst du überlegen, ob du auf eine kostenpflichtige Version upgradest.

Wie du dein Android-Handy (mit Vertrag hier) als Webcam verwendest, zeigen wir am Beispiel der App DroidCam. Die App ist auch für iOS verfügbar – du kannst damit also auch dein iPhone als Webcam nutzen. Allerdings bietet der Entwickler nur Client-Software für Windows und Linux an. An einem Mac oder MacBook benötigst du eine andere Software, wie EpocCam, die wir im folgenden Abschnitt vorstellen.

DroidCam bietet dir die Möglichkeit, dein Smartphone per WLAN (IP-Webcam) oder per USB mit deinem Computer zu verbinden. Der einfachere weg ist die Verbindung per WLAN als IP-Webcam. In der kostenlosen Basis-Version bietet dir die App eine SD-Videoauflösung. Das ist für Videocalls meist ausreichend und besser als viele günstige Webcams.

1. Lade dir zunächst die App aus dem Google Playstore (hier) auf dein Android-Smartphone herunter und installiere den dazugehörigen Client (hier) auf deinem Windows-Computer.
2. Stelle sicher, dass WLAN auf deinem Smartphone eingeschaltet ist. Dein PC und dein Handy müssen mit dem gleichen Netzwerk verbunden sein.
3. Öffne nach der Installation die Anwendung auf deinem Computer und gib die IP-Adresse und den Port deines Smartphones ein. Beides wird dir angezeigt, wenn du die App auf deinem Handy öffnest.
4. Wähle, ob du nur Video oder auch Audio von deinem Handy übertragen möchtest und klicke anschließend auf „Start“.
5. Hat alles funktioniert, erscheint nun das Kamerabild deines Handys in der DroidCam Anwendung auf deinem Computer.
6. Öffne das Programm, mit dem du dein Handy als Webcam nutzen möchtest, und wähle dort DroidCam als Kamera aus.

Wichtig: Der PC-Client muss aktiv sein, damit deine Handykamera gefunden wird und du sie verwenden kannst.

Dein Android Handy per USB-Kabel mit deinem Computer zu verwenden, ist mit DroidCam etwas komplizierter und bedarf ein wenig Vorbereitung.

1. Aktiviere USB-Debugging auf deinem Handy.
2. Verbinde dein Smartphone mit dem Computer – Windows sollte nun automatisch die benötigten Treiber installieren.
3. Öffne die DroidCam-Software auf deinem PC und wähle das USB-Symbol im Startfenster aus.
4. Hier kannst du nun dein Handy auswählen. Erscheint es nicht, klicke auf „Aktualisieren“.
5. Klicke auf die „Start“-Schaltfläche, um die Übertragung zu starten.
6. Öffne das Programm, mit dem du dein Handy als Webcam nutzen möchtest, und wähle dort DroidCam als Kamera aus.

Hinweis: Nutzt du ein iPhone statt eines Android-Handys, lässt sich die Verbindung per USB-Kabel leichter herstellen, weil du USB-Debugging nicht aktivieren musst. Du musst lediglich sicherstellen, dass iTunes auf deinem PC installiert ist und dein iPhone dort gefunden wird, dann findest du es auch im DroidCam Client.

EpocCam Webcam for Mac and PC ist eine App, mit der du dein iPhone (mit Vertrag hier) als Webcam an einem Mac oder PC nutzen kannst. Unter iOS folgst du der folgenden Anleitung:

1. Installiere zunächst die App (hier im App Store) auf deinem iPhone und den entsprechenden Client auf deinem Computer.
2. Stelle sicher, dass beide Geräte mit demselben Netzwerk verbunden sind.
3. Öffne EpocCam auf deinem iOS-Gerät.
4. Öffne die Software auf deinem MacOS Computer.
5. Die Software sollte dein iPhone nun automatisch finden. Ist das nicht der Fall, überprüfe, ob der Verbindungsmodus auf „Wireless“ oder „Auto“ gesetzt ist.
6. Wenn die Verbindung steht, öffne ein Programm, mit dem du dein iPhone als Webcam nutzen möchtest und wähle „EpocCamCamera“ als Kamera aus.

Die Verbindung per USB- oder Lightning-Kabel ist ebenfalls möglich. Dazu installierst du die entsprechenden Anwendungen auf deinen Geräten. Anschließend machst du Folgendes:

1. Verbinde dein iPhone per USB-Datenkabel oder Lightning-Kabel mit deinem MacOS-Computer.
2. Öffne die Anwendungen auf beiden Geräten.
3. Erkennt dein Mac dein iPhone nicht automatisch als Kamera, probiere ein anderes Kabel und/oder einen anderen Port aus.
4. Wenn die Verbindung steht, öffne ein Programm, mit dem du dein iPhone als Webcam nutzen möchtest und wähle „EpocCamCamera“ als Kamera aus.

Ob für berufliche Zwecke in gängigen Videochat-Programmen – wie Teams, Discord oder Zoom – oder für Hobbyanwendungen wie Livestreams im Internet: Du brauchst keine teure Webcam, um deine Videoqualität zu verbessern.  

Nutze einfach ein Smartphone als Webcam. Dabei benötigst du nicht einmal eines der besten Kamerahandys. Selbst ein altes Smartphone kann – mit einer der vorgestellten Apps – deine Videoqualität in Calls oder Streams auf ein neues Level zu heben.

Die Videoqualität kostenloser Apps, die dein Smartphone zur Webcam machen, ist in der Regel besser als bei erschwinglichen oder in Laptops verbauten Webcams. Die kostenpflichtigen Versionen der Anwendungen bieten meist ein Upgrade der Videoqualität auf Full HD, liegen preislich aber weit unter dem Niveau entsprechender Webcams.

Der limitierende Faktor ist also eher die Software als das Handy. Auch Smartphones unter 250 Euro mit guter Kamera liefern häufig eine hervorragende Videoqualität.

Willst du dein Smartphone als Webcam nutzen, musst du initial dein Setup einrichten. Das dauert zwar etwas länger, als wenn du eine Webcam kaufst, die per Plug-and Play angeschlossen wird. Der Aufwand lohnt sich aber fast immer. Nach der Einrichtung musst du lediglich die Anwendungen auf deinem Handy und deinem Computer starten und in dem Programm, mit dem du die Kamera nutzen möchtest, dein Handy auswählen.

Entscheidest du dich für die Verwendung deines Handys als IP-Kamera am Computer, benötigst du nicht einmal ein Kabel. Das spart einerseits Geld, andererseits musst du dich nicht mit Kabelgewirr herumplagen. Voraussetzung ist lediglich, dass dein Handy mit dem gleichen Netzwerk verbunden ist, wie dein Computer. Ist dir die Verbindung per Kabel lieber, benötigst du ein Datenkabel, mit dem du Handy und PC verbinden kannst.

Damit du dein Smartphone nicht in der Hand halten musst, wenn du es als Webcam nutz, empfiehlt es sich, ein Tischstativ mit Halterung für dein Smartphone zu kaufen. Dabei musst du nicht zu einem teuren Modell greifen. Du solltest aber auf einen sicheren Stand achten, damit es nicht während eines Calls oder Streams umfällt, wenn du an den Tisch stößt.

Mindestens so wichtig wie die Videoqualität ist der Ton in Streams und Videokonferenzen. Ein unklarer, blecherner Ton wirkt unprofessionell. Daher solltest du überlegen, dir ein zusätzliches Mikrofon anzuschaffen. Hier kann eine kleine Investition schon einen großen Unterschied machen. Ein günstiges Ansteckmikrofon etwa oder ein kleines Tischmikrofon machen bereits einen großen qualitativen Unterschied.