02.02.2023
Handys mit vier Kameras erfreuen sich großer Beliebtheit. Wir erläutern die Vorteile und geben dazu eine Auswahl günstiger Smartphones mit Quad-Kamera an die Hand.
Das Wort „Quad” leitet sich aus dem lateinischen „quattuor” ab und steht stellvertretend für die Zahl Vier. Du kennst den Begriff vielleicht schon von dem gleichnamigen Offroad-Fahrzeug, also dem Quad-Motorrad. Dabei weist er auf die vier Räder des Fahrzeugs hin. Eine Quad-Kamera oder auch Vierfachkamera bezeichnet demnach ein Handy mit vier Kameras.
Gemeint sind dabei jedoch nur die Linsen, die im Hauptmodul auf der Rückseite untergebracht sind. Die Frontkamera zählt einzeln. Das Samsung Galaxy A53 5G besitzt beispielsweise auf der Rückseite ein Modul mit einem Weitwinkel, einem Ultraweitwinkel, einem Makro-Objektiv und einem Tiefensensor. Das ist dessen Quad-Kamera. Auf der Front gibt es noch einen weiteren Weitwinkelsensor, der steht jedoch für sich allein.
Übrigens: Viele Quad-Kameras verfügen einen Tiefensensor. Dieser sammelt räumliche Informationen für das Bild, die z. B. für Porträt-Effekte genutzt werden. Mit dem Tiefensensor kannst du keine Bilder aufnehmen.
Im Folgenden verschaffen wir dir einen kurzen Überblick über die gängigsten Handykameralinsen. Alle erfüllen verschiedene Funktionen und können für unterschiedliche Foto-Effekte oder Situationen eingesetzt werden.
Der Weitwinkel wird oft auch als das Standardobjektiv der Smartphone-Kamera bezeichnet. Du benutzt ihn zum Beispiel für Porträts oder Szenerien. Er hat meist die höchste Auflösung und verfügt oft über einen Autofokus sowie eine optische Bildstabilisierung.
Der Ultraweitwinkel ist die am zweithäufigsten verbaute Kameralinse in Smartphones und gehört mittlerweile fast schon zur Standardausstattung. Der Aufnahmewinkel beträgt hierbei oft um die 120 Grad. Damit fängst du mehr von deiner Umgebung ein. Der Ultraweitwinkel ist also die perfekte Wahl für Gruppen- oder Landschaftsfotografien.
Die Telelinse nutzt du, wenn sich dein Motiv in der Ferne befindet. Zum Beispiel, wenn du wilde Tiere fotografierst, denen du dich nicht nähern kannst. Wichtig ist hierbei die Unterscheidung nach optischem und digitalem Zoom. Vergrößerst du digital, wird das Foto irgendwann pixelig. Dafür kannst du aber in beliebig kleinen Schritten hinein- und hinauszoomen. Der optische Zoom hat in der Smartphone-Fotografie meist einen festen Wert. So kommst du beispielsweise auf eine dreifache Vergrößerung ohne Qualitätsverlust. Die entsprechende Angabe findest du in den Spezifikationen der Kamera deines Geräts.
Die Angabe der Zoomstärke ist meist in Relation zur Hauptkamera des Smartphones zu verstehen. Bei einem dreifach optischen Zoom liegt die Brennweite der Telelinse also beim dreifachen Wert der Weitwinkellinse.
Das Periskop ist eine spezielle Form der Telelinse. Mithilfe eines Spiegels, der den Weg zwischen Linse und Sensor vergrößert, sind noch höhere, optische Zoomzahlen möglich (zum Beispiel x10).
Der Monochromsensor wird nur unterstützend eingesetzt. Er sammelt Bilddaten, die bei Farbbildern die Kontrastdarstellung verbessern. Wie der Name schon sagt, nimmt er die Welt dabei nur in Schwarz-Weiß wahr.
Abhängig von deinem Smartphone-Modell tauchen in den Spezifikationen Kurzbezeichnungen wie LiDAR oder ToF auf. Bei Beidem handelt es sich um Technologien mit denen das Handy Tiefeninformationen sammelt die es dann für verschiedene Foto-Effekte verarbeitet. Das bedeuten die Akronyme im Einzelnen:
LiDAR: Kurz für Light detection and ranging (deutsch etwa: Lichterkennung und Messung). Diese Technologie nutzt einen Laser, um Entfernungen zu messen. Das Handy schickt dabei Lichtimpulse auf die abzumessende Fläche und kann durch das zurückkehrende Licht präzise Objekte und Entfernungen bestimmen.
ToF: Auch hier steckt ein englischer Begriff hinter der Abkürzung: Time of flight (deutsch: Laufzeitverfahren). Hier wird meist mit Infrarotlicht der Bereich vor der Kamera ausgeleuchtet. Die Kamera misst dann die Zeit, die verstreicht, bis das reflektierte Licht zurückkehrt. Da die Auflösung gröber ist, kann diese Technologie Räume nicht so präzise wie LiDAR erfassen.
Nach allem, was du jetzt weißt, kannst du dir den Vorteil eines Handys mit vier Kameras sicher leicht erschließen. Kurzum: Mit einer Quad-Kamera sind sie flexibel. Du hast für verschiedenste Foto-Situationen immer das richtige Objektiv zur Hand.
Bittet dich der Partner um ein Porträt, greifst du zum hochauflösenden Weitwinkel. Möchtest du hingegen ein Foto von der Freundesgruppe machen, dann kommt der Ultraweitwinkel zum Einsatz. Der Telesensor holt wiederum eine weit entfernte Sehenswürdigkeit näher zu dir heran.
Das bedeutet aber nicht, dass Quad-Kameras automatisch bessere Fotos schießen als Triple-, Dual- oder einfache Kameras. Auch fünf Linsen würden die Qualität nicht anheben, aber eine weitere Option hinzufügen, die vielleicht in einer bestimmten Situation Vorteile birgt. In einem anderen Artikel beraten wir dich, wenn du generell nach der besten Handykamera für wenig Geld suchst.
Profifotografen haben Smartphone-Kameras in der Vergangenheit oft belächelt, da sie qualitativ nicht mit ausgewachsenen Spiegelreflexkameras mithalten können. Das ist zwar auch heute noch so, doch der Abstand wird kleiner. Der Grund: Die Foto-Software in Handys wird immer besser und kann vieles ausgleichen, was die Hardware nicht leistet.
Hinzu kommt, dass auch in Smartphones immer größere Sensoren zum Einsatz kommen – der große Vorteil der Spiegelreflexkamera. Ein großer Sensor fängt mehr Licht und generell mehr Details ein. Auf dem kleinen Handy-Display fällt das Fehlen letzterer oft eher weniger auf. Anders sieht es aus, wenn man die Bilder auf einem Monitor sieht oder ausdruckt.
Es gibt also immer noch sichtbare Unterschiede zwischen Spiegelreflex- und der Smartphone-Kameras. Es ist außerdem fragwürdig, ob Handys jemals an die gleiche Qualität herankommen, da sie aufgrund ihrer Bauart nicht genügend Platz für übermäßig große Sensoren bieten. Solltest du dich jedoch als Laien oder Hobbyfotografen bezeichnen, wirst du auch mit der Qualität der meisten modernen Handys zufrieden sein.
Die Sorge, dass die Vierfachkamera den Akku schneller leer saugt als eine einfache, ist unbegründet. Die unterschiedlichen Sensoren werden erst dann aktiv, wenn du sie benutzt und verbrauchen auch nur dann Strom. Allerdings ist es so, dass das große Modul viel Platz einnimmt. Theoretisch könnten also bei Smartphones mit weniger Kameras größere Akkus verbaut werden, die dann auch mehr Ausdauer haben. In der Praxis sind Smartphones mit einer Dual-Kamera oder einer einfachen Kamera aber auch nicht ausdauernder.
Das große Modul birgt aber noch weitere Nachteile. Bei vielen Smartphones steht es hervor, sodass deren Rückseite nicht eben ist. Das führt dazu, dass das Handy leicht kippelt, wenn du es flach auf den Tisch legst. Außerdem stellt das Modul eine Schwachstelle bei Stürzen dar. In beiden Fällen kannst du jedoch leicht mit einem Case Abhilfe schaffen. Die Hülle gleicht die Unebenheit aus und schützt die Kameras, sollte dir ein Missgeschick passieren.
Es gibt mittlerweile sogar schon Smartphones für unter 250 Euro mit guter Kamera. Einige bringen dabei eine sogenannte Quad-Kamera mit. In dem Modul auf der Rückseite sind also vier Linsen untergebracht, die in unterschiedlichen Fotosituationen vorteilhaft sind. Einen Einfluss auf die generelle Qualität hat das jedoch nicht. Um die vier Kameras deines Handys zu schützen, empfehlen wir ein Case zu verwenden.
Ein sehr empfehlenswertes Samsung Handy mit vier Kameras ist das Samsung Galaxy A53 5G. Eine gute Alternative stellt das Galaxy A33 5G dar, das etwas günstiger ist.
Es gibt sehr viele Smartphones mit vier Kameras. Eine kleine Auswahl günstiger Modelle findest du in diesem Artikel. Mit dabei sind unter anderem das Xiaomi Redmi Note 11 und das Samsung Galaxy A53 5G.
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